Die Special Edition der Mono-Endverstärker AFM100 erschien praktisch zeitgleich mit dem Vorverstärker APL01SE. Die AFM100SE sind jedoch mehr als eine AFM50 mit doppelter Ausgangsleistung. Schaltungsmagier Luca Chiomenti verwendet bei diesen Geräten ein modifiziertes Netzteil mit Drosselspule und 10 Paar MosFets in der Ausgangsstufe, die allesamt ihren eigenen Kondensator in direkter Nähe haben. Der Eingangstransformator ist deutlich aufwändiger als beim AFM50. Gleich geblieben ist jedoch der gehörige Aufwand - bei jetzt tieferem Gehäuse.
Die Ausgangsleistung beträgt 100 Watt im reinen Single-Ended-Class-A-Betrieb und Chiomenti meint, niemand auf dieser Welt bräuchte mehr. Wer sich damit besser fühlt, dem sei gesagt, dass die Ausgangsleistung sich an 4 Ohm Last auf 200 Watt verdoppelt und würde nicht die Netzteilsicherung zuvor anspringen, sähen wir auch noch eine Verdopplung bei 2 Ohm. Nun ja – Bi-Amping steht der Ingenieur positiv gegenüber, doch eine höhere Ausgangsleistung bringt in seinen Augen keinen Vorteil.
AFM100SE bietet einen RCA- und einen XLR-Eingang. Beide sind klanglich gleichwertig; bei längeren Kabelwegen ist der XLR-Anschluss die bessere Lösung. Die Mono-Endverstärker werden im Betrieb sehr warm und sollten frei stehen. Am besten platziert man sie auf einer Endstufenbasis und nicht direkt auf dem Fußboden.
Diese Verstärker klingen selbst bei extremen Pegeln völlig entspannt und bieten livehaftige Dynamik im Großen wie im Kleinen. Wer auf die typischen Stunts von amerikanischen Endstufen mit unnatürlich knorrigen Bässen wartet, wird jedoch lernen, dass ein beschwingtes Federn des Basses wesentlich mehr Freude bedeutet. Genau genommen schaffen es die großen Monos noch besser als die kleinen Geschwister, im musikalischen Geschehen völlig zu verschwinden. Die Musiker stehen im Vordergrund und nicht die technischen Meriten der Elektronik.