Die Mono-Endverstärker AFM50 gehörten im Jahr 2017 zu den ersten Produkten von Riviera Audio Laboratories. Von der Schaltung her entspricht sie der kleineren Schwester AMF25 und betreibt fast genau den doppelten Aufwand bei Trafo, Stromspeicherung und Transistoren. AFM50 erlebt international eine höhere Nachfrage als die kleineren AFM25. Das mag schlichtweg an der grandiosen Erscheinung mit dem schicken VU-Meter liegen. Oder daran, dass die aus massiven Alublöcken gefrästen Fronten und Rückseiten mit den gerippten Kühlkörpern einfach ein Hingucker sind.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass 50 Watt im reinen Single-Ended-Class-A-Betrieb einfach ein Wort sind. Besonders dann, wenn es 100 Watt an 4 Ohm sind und sich dieser Wert noch einmal verdoppeln würde, hätte Luca Chiomenti nicht eine Netzteil-Sicherung eingebaut, die groben Unfug im Betrieb verhindert. Das Netzteil ist wie bei allen Modellen großzügig überdimensioniert, außerdem werden vier Paare Ausgangstransistoren verwendet.
Die Eingangstransformatoren nehmen das Signal sowohl von RCA- als auch XLR-Kabeln an. Beide Eingänge sind klanglich gleichwertig, XLR-Anschlüsse sind bei langen Kabelwegen von Vorteil. Die AFM50 werden im Betrieb mehr als nur handwarm. Bei der Aufstellung sollte auf eine ausreichende Belüftung geachtet werden. Hochwertige Endstufenbasen, etwa aus der X-Reference-Serie von Quadraspire, sind aus klanglichen Gesichtspunkten eine gute Idee.
Diese Mono-Endverstärker spielen stets entspannt und sind dennoch in der Lage, feinste Details und livehaftige Dynamik zu transportieren. Sie haben ganz klar das Ziel, nicht den Hörer zum Aufnahmestudio zu bringen, sondern die Musiker in den Hörraum. Mit der gebotenen Ausgangsleistung sind die allermeisten Lautsprecher sehr gut bedient. Wer glaubt, mehr zu brauchen, sollte sich mit dem Modell AFM100SE beschäftigen.