Der Stereo-Endverstärker AFS32 wurde auf der High End in München im Jahr 2024 erstmals präsentiert. Er wurde als Partnermodell des Vorverstärkers ALP1 konzipiert. Das Ziel des Riviera-Chefentwicklers Luca Chiomenti war es, durch einen unverändert übertriebenen, aber nicht mehr völlig verrückten Gehäusebauaufwand den AFS32 in einer günstigeren Preisklasse anbieten zu können als die Mono-Endverstärker. So bestehen die Front und die Rückseite des AFS32 „nur noch“ aus 3 Zentimeter starkem Aluminium und nicht mehr aus 10 Zentimeter. Unverändert sind die XLR- und RCA-Eingänge auf der Rückseite. Auf diese folgt ein Eingangsübertrager.
Die Schaltung besteht - typisch für Riviera Audio Laboratories - aus einer Röhreneingangsstufe, einer Treiberstufe mit bipolaren-Feldeffekttransistoren und einer Ausgangsstufe als Single-Ended-MosFET-Konstruktion. Ein zehnfach überdimensionierter Trafo mit doppeltem Pi-Filter sorgt für die Stromversorgung und die Kondensatoren befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Transistoren. Zu den wirklich netten Spielzeugen gehört ein Doppel-VU-Meter, für dessen Herstellung man einem Messgeräte-Anbieter die Entwicklungskosten zahlen musste.
Klanglich spielt der AFS32 auf nahezu gleichem Niveau wie die AFM25 und AFM50 bei zugleich geringerem Platzbedarf. Man hört eine Mischung aus wunderbarer Entspanntheit und bester Dynamik, die man sonst nicht einmal bei deutlich teureren Röhrenverstärkern erleben darf. Damit das funktioniert, sollte der AFS32 gut belüftet in einem tiefen Rack oder auf einer Endstufenbasis stehen, denn durch den Class-A-Betrieb werden die Kühlkörper mehr als nur handwarm.
An Ausgangsleistung stehen mit 32 Watt an 8 Ohm und 64 Watt an 4 Ohm für die meisten Lautsprecher ausreichende Reserven zu Verfügung. Wer sich schlichtweg mehr Leistung wünscht, der greife bitte zu den AFM50 oder AFM100SE, die entsprechend mehr an Potenz und Kühlfläche zu Verfügung stellen.